Ferenc Flóris Kühár

Ferenc Kühar, mit Mönchnamen Flóris, war ein katholischer Priester, Benediktinermönch, Author theologischer und philosophischer Werke sowie Universitätsprofessor. Er wurde am 5. Juli 1893 als viertes Kind einer Bauernfamilie in Prosenjakovci geboren.

Sein Vater Ferenc Kühar stammte aus dem Dorf Kukeč, seine Mutter Katarina Sabotin hingegen lebte aus Prosenjakovci. Nach der Heirat lebten seine Eltern im Hause der Eltern seiner Mutter. Wegen der Abstammung beider Eltern sprach man in der Familie ungarisch, slowenisch wurde aber auch verstanden und gesprochen. Sein Vater strebte danach, dass seine vier Kinder irgendeinen Beruf auslernen und so wurde János zum Schuster, József zum Schneider und Istvan übernahm die Familienfarm. Der jüngste Sohn Ferenc machte sich nach der beendeten Grundschule auf die Empfehlung des Priesters von Kančevci Richtung Kőszeg, wo er seine Schulung als Stipendiat der Kelcz-Adelffy Stiftung fortführte. Das Studium beendete er mit hervorragender Leistung und mit sechzehn Jahren bewarb er sich für die Aufnahme im Benediktinerorden.

1909 zog er in Pannonhalma zum ersten Mal die Mönchskleidung an und nahm nach dem heiligen Florian den Mönchsnamen Flóris an. Am 29. Juni 1916 wurde er im Győrer Dom zum Priester geweiht. 1917 machte er seine Doktorprüfung und wurde danach zum Priester in Celldömölk ernannt. Mit 29 Jahren wurde er zum Professor für Seelsorge und Kirchenrecht im Gymnasium der Benediktiner in Pannonhalma. In dieser Periode schrieb er zahlreiche seiner wissenschaftlichen Werke. Zwischen den Jahren 1929 und 1931 unterrichtete er in Rom die Zöglinge des Benediktinerordens Dogmatik und Sakramentologie. Nach seiner Rückkehr nach Ungarn setzte er seine Arbeit am Gymnasium der Benediktiner in Pannonhalma fort. Dazu bekam er auch einen neuen Auftrag: er bekam Dekan einer Diözese, die unter die Jurisdiktion des Erzabtes von Pannonhalma fiel. Seine Vorgesetzten waren mit seiner Arbeit sehr zufrieden, deswegen wurde ihm zuerst die Leitung des Benediktiner Ordenhauses in Budapest anvertraut und später wurde er sogar zum außerordentlichen Professor an der Universität in Budapest.

Er starb am 26. November 1943 im Alter von nur fünfzig Jahren. Obwohl seine menschlichen Überreste in der Abteikirche im Dorf Tiszaújfalu zur ewigen Ruhe gesetzt wurden, zeugen folgende Zeilen von seiner Treue zum Heimatsdorf. Er verewigte sie in seinem Tagebuch, nur einige Monate vor seinem plötzlichen Tod:

»Den Geschmack, den Duft, die Farben und die Atmosphäre des Geburtsortes kann man mit nichts gleichstellen. Je älter ich werde, desto mehr liebe ich mein Dorf. Mein Zimmer zu Hause steht jetzt für mich bereit: nur weiß ich nicht, wie lange ich noch frei nach Hause zurückkehren kann…«

Literatur, Bildquellen:

  • Boros Zoltán 2016. Kühár Flóris bencés szerzetes életútja – Življenjska pot benediktinskega meniha Flórisa Küharja. Pártosfalva – Ljubljana: Moravske Toplice Községi Magyar Nemzeti Önigazgatási Közösség – Nemzetiségi Kutatóintézet.
  • www.inv.si/DocDir/Publikacije-PDF/2016/KNJIGA_kuhar.pdf