György Zala

György Mayer Zala wurde am 16. April 1858 in Dolnja Lendava, der Stadt, die heute den Namen Lendava trägt, geboren. Dies ist die östlichste Stadt Sloweniens, die nur 4 Kilometer von der slowenisch-ungarischen Staatsgrenze entfernt ist. Die Familie Mayer war nur eine der Familien, die in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts aus Bayern nach Ungarn zog, wobei sie die bürgerlichen Werte und die strikte Arbeitsmoral mit sich brachte.

György lebte mit seinen Eltern und seiner Schwester im Gebäude des Postamtes von Dolnja Lendava. Sein Vater war Porzellanhändler, deren Handelsgeschäfte jedoch schon einige Zeit bergab liefen. Die Familie geriet in eine immense Krise, die seine Eltern ziemlich mitgenommen hatte. Nach dem Verlust seiner Mutter musste er einen weiteren schweren Schlag ertragen, der ihn ziemlich traurig machte. Die Familie übersiedelte aus Dolnja Lendava nach Városlőd, wo er die Grundschule besuchte. In seinen Teenagerjahren verbrachte er die meiste Zeit mit Zeichnen. Er besuchte eines der vornehmsten Realgymnasien in Budapest, wo er Möglichkeit hatte, sein Talent weiter zu entwickeln. Nach der Abiturprüfung setzte er seine Schulung an der Königlich-Ungarischen Hochschule für Gestaltung und Zeichenlehrerbildung fort (dies war die Vorgängerin der heutigen Ungarischen Akademie der Bildenden Künste). Nachdem ihm ein Staatsstipendium erteilt wurde, ist er nach Wien umgezogen, wo er zum Schüler des Meisterbildhauers Edmund von Hellmer wurde. Zu der Zeit hat jeder, der die Möglichkeit hatte, das Studium in München fortgesetzt. In diesem Sinne ist auch György Zala aus Wien in die bayerische Hauptstadt umgesiedelt. Seine wahre künstlerische Entwicklung jedoch begann erst nachdem er nach Budapest zurückkehrte.

Seine Meisterwerke zieren manche majestätischen Plätze in Städten des Karpatenbeckens. Am bekanntesten ist das Millenniumsdenkmal auf dem Heldenplatz in Budapest, das inzwischen ein so wichtiges Symbol der Stadt geworden ist, wie zum Beispiel die Sagrada Familia in Barcelona oder das Kolosseum in Rom. György Zala hat auch zahlreiche angesehene Persönlichkeiten in Skulpturen verewigt, zum Beispiel Elisabeth, die Königin von Ungarn und Kaiser Franz Joseph I., Ferenc Deák und Mór Jókai.

Trotz eines bitteren Lebens war die schöpferische Arbeit von György Zala sehr fruchtbar. In der Burg von Lendava wurde ein György Zala-Gedenkzimmer eingerichtet, in dem Kleinplastik Nachbildungen seiner Werke zu bewundern sind. Die Erinnerung an den außerordentlich talentierten Bildhauer György Zala wird in seinem Geburtsort auch mit einer Büste des Bildhauers und mehreren Gedenktafeln aufrechterhalten.  

Quelle:

  • Szatmári Gizella 2014. Fény és árnyék. Zala György pályája és művészete. Zalaegerszeg: Vitrin Kiadó.