Die Kunstfertigkeit des Korbflechtens

Das Leben auf dem Land erforderte einst die Fertigkeit, brauchbare Gegenstände aus Naturmaterialien anfertigen zu können. In dieser Hinsicht war Maisstroh außerordentlich vielseitig, denn aus Maisstroh konnten sowohl verschiedene Spielzeuge als auch dekorative und brauchbare Gegenstände angefertigt werden. Die wertvollen Kenntnisse des Korbflechters wurden von Generation zu Generation, insbesondere von der Mutter an die Tochter weitergegeben. In der Vergangenheit wurde Maisstroh vor allem in bäuerlichen Haushalten verwendet: mit Maisstroh wurden Bettsäcke gefüllt, mit den breiten Blättern wurden Flaschen zugestöpselt, Wäscheleinen wurden aus Maisstroh erstellt und sogar beim Brotbacken wurde Maisstroh im Backofen unter den Brotlaib gelegt.

Die Vorteile und die Verwendbarkeit des Maisstrohes sind in Prekmurje schon seit eh und je bekannt, denn es handelt sich um ein sehr beständiges Material, das auch für das Flechten verschiedener Artikel, wie zum Beispiel Körbe, Fußmatten, Untersätze, Maisstrohfiguren und andere brauchbare Gegenstände verwendet wurde. Im alltäglichen Leben der Menschen spielte der Korb eine entscheidende Rolle. Im Korb brachte man nämlich das Essen zum Acker und die Mädchen benutzten den Korb sogar als Schultasche. Seine Anfertigung jedoch erfordert viel Geduld und Genauigkeit.

Die Rückkehr zu natürlichen Materialien und der Wunsch, etwas basteln zu können, brachten die Wiederbelebung der Kunst der Anfertigung verschiedener Gegenstände aus Maisstroh, die mittlerweile wieder beliebt wurden. Genau deswegen sind das Aufrechterhalten und das Weitergeben der Tradition äußerst wichtig. Dem stimmt auch Silvija Gerenčer aus Dobrovnik zu, die sich die Fertigkeiten und die Feinheiten des Korbflechtens von erfahrenen Handwerkern aus Prekmurje angeeignet hat.