Epiphaniasfest oder Dreikönigstag

Das Epiphaniasfest, auch Dreikönigstag genannt, ist der Tag, der das Ende der Weihnachtszeit und den Beginn der Faschingszeit markiert. Die Kirche feiert am 6. Januar das Epiphaniasfest. Das altgriechische Wort „Epiphaneia“ bedeutet Erscheinung oder Selbstoffenbarung. Das Epiphaniasfest feiert die drei großen, göttlichen Erscheinungen des Herrn. Eine davon ist das Kommen der drei Könige oder Weisen, die sich nach Betlehem aufmachen, um Jesus Christus zu huldigen. Die zweite ist die Taufe Jesu durch Johannes im Jordan und die dritte die Hochzeit zu Kana, wo Jesu sein erstes Wunder vollbringt und Wasser in Wein verwandelt.

Zum Gedenken der Taufe Jesu wurde in den katholischen Kirchen Wasser geweiht, dem man heilende Wirkung zuschrieb und Gläubige konnten etwas von diesem Wasser auch nach Hause mitnehmen. Das Weihwasser wurde in fast allen Lebensbereichen benutzt. Noch am Tag der Wasserweihe wurden die Tiere gesegnet, die Bewohner des Hauses tranken vom Wasser und haben etwas davon sogar in den Brunnen gegossen. Einen Teil des Wassers hoben sie für das kommende Jahr auf, damit sie sogar das Bett der Wöchnerinnen oder die Verlobten auf dem Weg zu ihrer Hochzeit segnen konnten. Das Weihwasser wurde auch im Falle von Krankheiten benutzt, zum Beispiel hat man damit ein Kreuz auf die Stirn des kranken Kindes gezeichnet. Weihwasser wurde aber auch bei Beerdigungen verwendet.

Vom 16. Jahrhundert an wurden zum Teil des Festes auch die Sternsinger oder die Dreikönigssinger, die den Besuch der drei Weisen in Betlehem nachspielten. Drei Kinder bekleideten sich zu Königen in farbgenprächtige Kleider. Aus Papier fertigten sie sich eine Krone an, ihr wichtigstes Zubehör war jedoch der Stern, der den drei Königen den Weg nach Betlehem deutete. Mit diesem Brauch ist auch der Brauch des Haussegens verbunden, bei dem man die Wohnung mit Weihwasser segnete. Bei dem Haussegen verbreitete sich auch eine weitere Tradition, bei der man den Türsturz der Häuser mit den Anfangsbuchstaben der drei Weisen (Gáspár, Menyhért und Boldizsár) zusammen mit der aktuellen Jahreszahl kennzeichnete: 20 + G + M + B + 23. Im deutschsprachigen Raum stand C + M + B für Caspar, Melchior und Balthasar, wobei man die Initialen CMB auch als “Christus mansionem benedicat”, also “Christus segne dieses Haus” interpretieren konnte. Menschen dachten nämlich, dass diese Aufschrift das Haus vom Bösen fernhalten würde.

Mit dem Epiphaniasfest wurden zahlreiche Volksbräuche verknüpft, doch von all diesen haben sich nur das Dreikönigssingen und der Brauch erhalten, laut dem man an diesem Tag den Christbaum abschmückt.

Quellen:

  • Tátrai Zsuzsanna: Jeles napok, ünnepi szokások. Budapest: Planétás Kiadó, 1997.
  • Halász Albert: Jeles napok, népi ünnepek a Muravidéken. Lendva: 1999, Studio Artis Kiadó.