Martinstag – Wenn aus dem Most Wein wird

Der Martinstag markiert das Ende des fruchtbringenden Herbstes und den Beginn des Winters. Rund um den Martinstag sind die Ernten bereits vorbei, und auch die Herbstarbeiten gehen ihrem Ende zu, deswegen beginnen die Menschen, sich auf die kalten Wintertage vorzubereiten. In Slowenien ist der Martinstag am 11. November der häufigste Volksbrauch, der mit Wein und Weinkultur zusammenhängt.

Die Volksbräuche, die mit dem Martinstag verbunden sind, sind weit in der Vergangenheit verwurzelt. Der Heilige Martin, der für seine Großzügigkeit und Güte bekannt ist, wurde 316 in der pannonischen Provinz des Römischen Reiches geboren und diente als Soldat des römischen Kaisers. Er bewies auch seine Herzensgüte, indem er an einem kalten Winterabend einem Bettler seinen Mantel schenkte. In dieser Nacht erschien Jesus in seinem Traum in Gestalt eines Bettlers. Das war der Moment, als Martin beschloss, Gott zu dienen. Eine der vielen Legenden über den heiligen Martin erzählt von seiner Einweihung zum Bischof. Der Legende nach lehnte er die Ernennung wegen seiner Bescheidenheit ab und versteckte sich im Gänsestall vor den Gesandten, die ihn abholen wollten, doch die Vögel verrieten mit ihrem lauten schnattern sein Versteck. Anschließend wurde Martin zum Bischof von Tours geweiht.

In einigen Teilen Sloweniens werden die Traditionen, die mit diesem Feiertag verbunden sind, noch immer aufrechterhalten. In diesen Regionen hat das Fest des heiligen Martin, an dem sich der Most in Wein verwandelt, eine besondere Bedeutung. Nach Volkstradition wird der Most von einem als Bischof verkleideten Mann, d.h. dem heiligen Martin, geweiht. Mancherorts wird sogar ein Apfel auf das Fass gelegt und mit verschiedenen Gewürzen, wie z.B. Nelken und Zimt gespickt – trocknet der Apfel aus, ist der Wein gut, verrottet er, ist er schlecht. In vielen Regionen glaubt man immer noch, dass es angebracht ist, an diesem Tag Gans zu essen, denn „wer am Martinstag keine Gans isst, wird das ganze Jahr über hungern“.

Der slowenische Weinbau und die Weinkultur sind durch drei Weinregionen mit neun Weinbaugebieten vertreten, in denen seit der Römerzeit Trauben angebaut werden. Bei einem Besuch in Prekmurje kann man viele verborgene Schätze finden, denn an den umliegenden Hügeln wachsen hochwertige Trauben. Dieses Weinbaugebiet zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Topografie aus: flache Gebiete, die 270 Meter nicht überschreiten, und steilere Abschnitte, die an einigen Stellen eine Höhe von 400 Metern über dem Meeresspiegel erreichen. Die Region hat eine jahrhundertealte Tradition des Weinbaus, da die natürlichen Bedingungen und das Klima hervorragend für die Trauben- und Weinproduktion geeignet sind. Das beweisen nicht nur die schmackhaften, saftigen Weine, sondern auch die gemütlichen Weinkeller, Buschenschänken und zahlreiche Veranstaltungen rund um die Weinherstellung. Besuchen Sie einen der Weinkeller in Prekmurje und verwöhnen Sie Ihren Gaumen mit den gängigsten Weinsorten wie Furmint, Chardonnay, Welschriesling und Rheinriesling, Gewürztraminer und Blaufränkisch.

Quellen:

https://www.ovinu.si/zemljevid

https://www.slovenia.info/sl/zgodbe/martinovanje-veselje-ob-novi-letini-vina