Ernő Balkányi

Der Buchhändler, Buchdrucker und Verleger Ernő Balkányi wurde 1870 in der Stadt Berki in der Slowakei geboren. Mit der materiellen Unterstützung von Nándor Frigyes Fúss, des Apothekers in Dolnja Lendava, hat er 1898 die Buchdruckerei von József Bogdán erworben. Ein Jahr danach erschien auch schon die erste Ausgabe der Wochenzeitung Alsó-Lendvai Hiradó, dessen Verleger und Eigentümer in der ganzen Zeitspanne ihrer Erscheinung Balkányi blieb.

Ernő Balkányi war ein außergewöhnlicher Unternehmer und blieb bis zum ersten Weltkrieg auch der einzige Buchdrucker in Dolnja Lendava und Murska Sobota. Seine Buchdruckerei wurde hochgeschätzt, denn er druckte Publikationen in ungarischer sowie slowenischer Sprache und sogar im Dialekt von Prekmurje. Der Zerfall von Österreich-Ungarn hat auch die Tätigkeiten der Balkányi Buchdruckereien beeinflusst und Balkányi hat damals seinen Betrieb in Murska Sobota verloren. Nichtsdestotrotz hat er seine Tätigkeit fortgesetzt und sogar erweitert. Neben verschiedenen Publikationen druckte er auch Benachrichtigungen, offizielle Formblätter, Einladungen sowie Plakate.

Nach dem Tod von Ernő Balkányi (1939 in Dolnja Lendava) wurde die Buchdruckerei von seinem Sohn Elek übernommen. Während der deutschen Besetzung war sie unter dem Namen von Károly Wirth in Betrieb. Die Geschichte hatte jedoch ein jähes Ende. Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde Elek Balkányi am 28. März 1945 in das Gefängnis von Murska Sobota gebracht. Einige Tage später wurde er unter dem Vorwand, dass er aus dem Gefängnis fliehen wollte, in dem nahe gelegenen Wald getötet.

Nach dem Tod von Elek hat die Leitung der Buchdruckerei seine Witwe Erzsébet Balkányi, geb. Mancs, übernommen. Sie verwaltete die Druckerei bis 1947 als die jugoslawischen Behörden sie nationalisierten. Die neue kommunistische Herrschaft hat die Ausstattung nach Ljubljana in die Druckerei Tiskarna ljudske pravice übertragen. Die Druckmaschine wurde später im Technischen Museum Sloweniens ausgestellt.

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