György Kultsár

György Kultsár war ein protestantischer Prediger, kirchlicher Schriftsteller und Lehrer, der nach Dolnja Lendava wahrscheinlich aus der Slowakei übersiedelte. In den ersten Jahren (1573) war er als Lehrer, später hingegen, bis zu seinem Tode 1577, als Prediger tätig.

Im Geiste der Reformation schrieb er drei Bücher in ungarischer Sprache, die er mit Hilfe seines Mäzens, des Grafen Miklós Bánffy veröffentlichte. Alle drei Bücher entstanden in der Wanderdruckerei von Rudolf Hoffhalter. Seine erste Sammlung mit dem Titel »Az halálra valo keszöletröl rövid tanossag…« (zu Deutsch: Eine kurze Moral der Vorbereitungen auf den Tod) wurde 1573 veröffentlicht und wird für das erste gedruckte Buch auf dem Gebiet des heutigen Sloweniens gehalten. Im Buch wird die Vergänglichkeit des irdischen Lebens und die Endlosigkeit des Jenseits beschrieben. Auch Kultsárs zweites Buch »Az ördögnec a penitencia tarto bünössel való vetekedéséröl: es az kétségbe essés ellen az reménségről való tanusság« (zu Deutsch: Über das Gestreite des Teufels mit dem Pönitenten und die Moral der Hoffnung wider die Verzweiflung) einstand im Geiste des Protestantismus. Sein bekanntestes Werk jedoch ist die Postilla, ein Buch mit der Deutung der Heiligen Schrift, das 1574 erschien. Mit diesem Werk wurde er zur angesehensten Persönlichkeit der altungarischen Literatur. Der mehrmalige Nachdruck der Postilla zeigt, dass die protestantische Priesterschaft seine Arbeit hochschätzte, denn die Priester benutzten die Lehren aus seinem Buch auch in ihren Predigten.

Über den Zeitraum, den Kultsár in Dolnja Lendava verbrachte, handelt auch der Dokumentarfilm »Rojstvo knjige v Dolnji Lendavi« (zu Deutsch: Die Geburt des Buches in Dolnja Lendava).

Quellen: